Das Digitale Dorf-Mobil - Medienkompetenz für Jung & Alt vor Ort

DIGITALE TEILHABE STÄRKEN

2020 wurde das „Digitale Dorf-Mobil“ (DigiMo) im Rahmen des Wettbewerbs „Gesellschaft der Ideen“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als eines von 30 von rund 1000 eingereichten Projekten mit dem „Ideenpreis für Soziale Innovationen“ ausgezeichnet.

Viele, oft ältere Menschen, fühlen sich bei der Nutzung digitaler Medien abgehängt. Unsere Kernidee war deshalb, die Lücke fehlender digitaler Bildungsangebote für Senioren in ländlichen Räumen zu schließen. Dafür brachten wir junge und ältere Menschen mit einem attraktiven Angebot zur Medienkompetenz zusammen. Mit einem mit digitalen Geräten gut ausgerüstetem Fahrzeug fuhren wir direkt in die ländlichen Räume, um dort Digital-Trainer:innen auszubilden, die ihr Wissen an die älteren Menschen weitergeben. Dafür erhielten die eher jüngeren Trainer:innen eine didaktische Schulung von den Mitarbeiter:innen des DigiMo, deren Inhalte sie bei Lerntreffs in ihren Dörfern einsetzen konnten und dies auch weiterhin tun. Neben der Vermittlung digitalen Wissens wurden durch die Zusammenkünfte auch generationsübergreifende Kontakte intensiviert. Durch das LEB Projekt DigiMo erhielten die Bürger:innen von drei ausgewählten Dörfern die Gelegenheit, ihre diesbezüglichen Kompetenzen zu erweitern und so vermehrt an digitalen Angeboten, die unseren Alltag zunehmend prägen, teilzunehmen.

DAS VERBUNDPROJEKTTEAM

Nach der Auszeichnung folgte eine halbjährige Konzeptphase, in der unter der Leitung von Wendy Ramola, ehemalige pädagogische Mitarbeiterin der LEB, ein Verbundprojektteam gebildet wurde. Dazu zählten neben der Ländlichen Erwachsenenbildung in Niedersachsen e. V. (LEB), die Freie Altenarbeit Göttingen e. V. (FAG), die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim, Holzminden und Göttingen (HAWK) Fakultät Ressourcenmanagement sowie der Agrarsozialen Gesellschaft e. V. (ASG).

DigiMo-Team-Foto
Das DigiMo-Team: v.l.n.r: Dr. Hartmut Wolter, Dr. Swantje Eigner-Thiel, Wendy Ramola, Andrea Moser

QUALIFIZIERUNG, BILDUNG, BERATUNG

Nach einem zweiten Abstimmungsverfahren durften die zehn meistgewählten Ideen in eine wissenschaftlich begleitete zweijährige Erprobungsphase starten. Gestützt auf die drei Säulen Qualifizierung, Bildung und Beratung startete das DigiMo in den Dörfern Lödingsen und Fuhrbach (beide Landkreis Göttingen) sowie Holtensen im Landkreis Northeim. Dr. Hartmut Wolter, Geschäftsführer der FAG, und Christel Wallmann, pädagogische Mitarbeiterin in der FAG, waren für die didaktische Umsetzung zuständig. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgte durch Dr. Swantje Eigner-Thiel (HAWK) sowie durch Ines Fahning und Andrea Moser von der ASG.

FILMISCHE DOKUMENTATION

Über den gesamten Zeitraum hinweg wurde das LEB-Projekt filmisch begleitet und dokumentiert. Der Abschlussfilm gibt Einblicke ins Team, in die wissenschaftlichen Erkenntnisse und die Resümees von Ortsbürgermeister:innen und DigiMo-Trainer:innen.

Gerade nach der Coronapandemie, so Thomas Kahle, Ortsbürgermeister von Holtensen, habe es ein Vakuum im Austausch der Bevölkerung gegeben. Die Lerntreffs hätten diese Situation verbessert. Auch Norbert Hille, Ortsbürgermeister von Lödingsen, sieht große Vorteile besonders für die ältere Dorfbevölkerung. Nach diesem Projekt bestehe die Möglichkeit einer eigenständigen Fortführung im Verbund mit den regionalen Vereinen und den Bürger:innen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, nun jedoch in der Lage, über Videokonferenzen zusammenzukommen, so Hille. Hartmut Wolters von der FAG betont, wie wichtig es sei, digitales Wissen zielgruppengerecht, d. h. in kleinen Schritten und für ältere Menschen gut verständlich zu vermitteln. Das Projekt zeige, wie essenziell dies für die Ausbildung der DigiMo-Trainer:innen war.

Zur DigiMo-Filmreihe auf Youtube

Logo-Banner zeigt die Logos aller Verbunpartner:innen